(Text aus dem Alkopop Info Booklet) Das solltest
du wissen
Alkopops:
Was sind Alkopops?
Alkopops:
süß und gefährlich
Alkopops:
die Kalorienbombe
Alkopops:
Zusatzstoffe
Geschickte
Marketingstrategie
Alkopops:
Jugendschutz
Tipps
Das solltest du wissen
Dass du Alkohol ausprobieren möchtest ist normal. Viele Jugendliche
machen ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol zwischen dem 14. und 15. Lebensjahr,
manche auch schon früher. Mäßiger Alkoholkonsum ist ein
fester Bestandteil unserer Alltagskultur und wird allgemein akzeptiert.
Die positiven Wirkungen von Alkohol sind bekannt: Alkohol macht dich
lustiger, lockerer, entspannter und selbstbewusster und gehört daher
für viele beim Partymachen dazu. Leider kann diese Wirkung auch
ganz schnell ins Gegenteil umschlagen. Und dann ist die Party gelaufen.
Auch solltest du wissen, dass übermäßiger Alkoholkonsum
viele Gefahren und Probleme mit sich bringen kann, wie z.B. gesundheitliche
und finanzielle Probleme, Beziehungsprobleme, erhöhte Gewaltbereitschaft,
schlechtere Schul- und Arbeitsleistungen, ungeschützter Geschlechtsverkehr
usw. Wichtig für dich ist also der "richtige" Umgang mit
Alkohol. Vorsicht: Wenn du ohne Alkohol nicht mehr auskommst,
nicht mehr feiern kannst, Sauforgien und Kampftrinken für dich zum Alltag werden oder
wenn du Alkohol bewusst als Seelentröster oder zum "Stressabbau" einsetzt,
suche dir kompetente Hilfe. Wenn du bei Freunden solch eine Entwicklung
erkennst, sprich sie darauf an und biete deine Hilfe an. Überlegt
gemeinsam, wen ihr – Eltern, Lehrer andere Vertrauenspersonen oder
eine Beratungsstelle – ins Vertrauen ziehen wollt.
nach oben Alkopops: Was sind Alkopops?
Alkopops sind in 0,3-Liter-Fläschchen fertig abgefüllte Mixgetränke
in poppigem, bunten Design, in denen Limonade mit hochprozentigen Spirituosen
wie z.B. Wodka oder Rum vermischt sind. Sie werden auch "ready-to-drinks" (RTD)
genannt. Die Zahl der unterschiedlichen Alkopops ist unübersicht-lich,
da laufend neue Mischungen auf den Markt kommen. Einige Alkopops lassen
vom Namen her nicht einmal den Rückschluss zu, dass Alkohol enthalten
ist. Der Alkoholgehalt von Alkopops kann von Marke zu Marke variieren,
liegt jedoch meist bei 5-6 Vol.-%. So nimmt man – oftmals ohne
es zu merken – im Schnitt 12 bis 13 Gramm Alkohol zu sich, so viel
wie in einem doppelten Schnaps. Daneben gibt es auch Alkoholmischgetränke
von Limonade, Saft und/ oder Aromastoffen mit Bier, Wein oder Sekt, die
in 0,3 – 0,5-Liter-Flaschen mit oft ähnlicher Aufmachung abgefüllt
werden. Deren Alkoholgehalt bewegt sich in der Regel zwischen 2-3 Vol.%.
nach oben Alkopops: süß und gefährlich
Der süße und fruchtige Geschmack verleitet dich dazu, Alkopops
wie Limonade, sogar als Durstlöscher zu trinken. Zucker und Aromen überdecken
den bitteren Geschmack des Alkohols. Durch den hohen Zuckergehalt und
die enthaltene Kohlensäure gelangt der Alkohol schnell ins Blut:
So besteht die Gefahr, eine große Menge Alkohol in kurzer Zeit
zu sich zu nehmen, es kann schnell zu einem Alkoholrausch kommen. Dieser
führt im schlimmsten Falle zu einer Alkoholvergiftung, die wiederum
zur Atemlähmung und schließlich zum Tod führen kann.
nach oben Alkopops: die Kalorienbombe
Wenn du auf deine Figur achtest und schlank bleiben willst, dann solltest
du wissen, dass Alkopops einen hohen Kaloriengehalt haben. Denn sowohl
Zucker, als auch Alkohol sind hohe Kalorienlieferanten. So nimmst du
beispielsweise mit einer Flasche Alkopops rund 200 Kilokalorien zu
dir. Zwei Flaschen entsprechen ungefähr der Kalorienmenge einer
Portion Pommes Frites. Und das ist im Vergleich zu Limonaden und anderen
Erfrischungsgetränken eine ganze Menge. Nicht zu vergessen: Alkohol
weckt zusätzlich den Appetit.
nach oben Alkopops: Zusatzstoffe
Neben Zucker und Alkohol enthalten die "süßen Verführer" auch
Farbstoffe und je nach Mixtur Koffein, Taurin, Inosit und Glucuronolacton,
wie sie in Energy-Drinks zu finden sind. Diese Stoffe sind als Wachmacher
oder Leistungsförderer bekannt.
nach oben Geschickte Marketingstrategie
Die Hersteller verpassen den Getränken bewusst ein jugendliches,
cooles Image, das fast ausschließlich eine sehr junge Käuferschicht
anspricht.
Vor allem Mädchen und junge Frauen gehören zur Zielgruppe für
die Mixgetränke. Mit Werten wie "fun", "fresh" und "cool" macht
die Flasche ihren Besitzer zum Insider. Sich in der Öffentlichkeit
mit einer der peppigen 275-Milliliter-Fläschchen zu präsentieren
gilt als trendy. Zudem liegt sie äußerst gut in der
Hand und ist tanzflächentauglich.
Anders als bei anderen alkoholischen Getränken z.B. Bier, werden
die Mixgetränke nicht in erster Linie wegen des Alkohols getrunken,
sondern um den Durst zu löschen - ein gelungener Versuch die
Getränke
in ein gutes Licht zu rücken! Die Spirituosenindustrie passt
sich rasant neuen Trends an und schafft so für jede Clique
den eigenen Lieblingsdrink, der als Mittel zur Identifikation dient. Die Marketing-Strategie der Alkoholindustrie
geht auf: 36% der 14 bis 17-jährigen trinken einmal oder mehrmals pro Monat Alkopops, 12%
sogar einmal pro Woche (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung,
Studie 2004).
nach oben Alkopops: Jugendschutz
Die Jugendschutzbestimmungen (JuSchG, §9) für die Abgabe alkoholischer
Getränke lauten:
In Gaststätten, Verkaufsstellen oder sonst in der Öffentlichkeit
dürfen
1. Branntwein, branntweinhaltige Getränke oder Lebensmittel, die
Branntwein in nicht nur geringfügiger Menge enthalten, an Kinder
und Jugendliche,
2. andere alkoholische Getränke an Kinder und Jugendliche unter
sechzehn Jahren weder abgegeben noch darf ihnen der Verzehr gestattet
werden.
(2) Absatz 1 Nr. 2 gilt nicht, wenn Jugendliche von einer personensorgeberechtigten
Person begleitet werden.
Diese Bestimmungen lauten im Klartext: Ist
Branntwein wie z.B. Wodka, Rum,
Tequila,... enthalten,
darf das Getränk erst an 18-Jährige abgegeben werden. Die
Hersteller müssen auf dem Etikett den Alkoholgehalt in Volumenprozent
(Vol.%) angeben. Die Art des enthaltenen Alkohols ist oft nur über
den Rückschluss des Getränkenamens möglich.
Mixgetränke mit anderen Alkoholarten wie z.B. Bier-Cola-Mix dürfen
bereits an 16-Jährige abgegeben werden.
nach oben Tipps
In bestimmten Situationen hat Alkohol nichts zu suchen, zum Beispiel
am Arbeitsplatz, in der Schule, im Straßenverkehr, beim Sport,
wenn du krank bist und Medikamente einnimmst, wenn du übermüdet
oder völlig gestresst bist oder bei persönlichen Problemen.
- Wer eigentlich keine Lust hat Alkohol
zu trinken, sollte sich von seiner
Clique auch nicht zum Trinken überreden lassen. Zugegeben:
Dazu gehören Mut und eine große
Portion Selbstbewusstsein.
- Vorsicht Mädels! Ihr vertragt weniger
Alkohol als die Jungs, genau genommen nur halb so viel. Dies liegt
daran,
dass euer Körper weniger Wasser
enthält und so der Alkohol nicht so
stark verdünnt wird. Im Gegensatz zu
den Jungs besitzt ihr bei gleichem
Gewicht weniger Blut und dafür mehr
Fettgewebe, und das enthält nun mal
kaum Wasser!
- Damit sich dein Körper nicht an
regelmäßigen Alkoholkonsum
gewöhnt, ist es gut, alkoholfreie
Pausen von mindestens ein bis zwei
Wochen einzulegen ...
dürfte kein Problem sein oder?
- Vermeide das Durcheinandertrinken verschiedener
alkoholhaltiger
Getränke. Dies führt rasch zu Rausch
zuständen, Übelkeit und Erbrechen.
Die Party ist damit für dich gelaufen.
Und besonders cool schaut das auch
nicht aus. Besser ist es, zwischendurch immer mal zu Wasser und zu
anderen Erfrischungsgetränken zu
greifen.
- Vermeide das "Nonstop-Hinein
schütten" von Alkohol, das soge
nannte "Kampfsaufen" oder "Koma
trinken". Wer sich bewusst einen
Vollrausch "ansäuft" und so eine
Alkoholvergiftung in Kauf nimmt, ist
wahrscheinlich noch nicht erwachsen
genug, Alkohol zu konsumieren.
- Auch solltest du auf ausreichende Mahlzeiten vor
dem Trinken
alkoholischer Getränke achten. Damit wird die Aufnahme des Alkohols
in die Blutbahn verzögert. Auf
nüchternen Magen wirkt der Alkohol
sehr schnell und die Party kann unter
Umständen sehr schnell zu Ende sein!
- Bei Unsicherheiten oder Problemen sucht das
Gespräch mit Eltern,
Lehrern oder Lehrerinnen, Betreuern oder einer Beratungsstelle
Infos findet ihr unter
www.mindzone.info und www.süssesgift.de
Schlangenfotos mit freundlicher
Genehmigung von Max Held, snakeroom.de.
Hintergundbilder von dieblen.de.
Visuelle Konzeption und Entwicklung
schönereWelt! München.
Copyright
2004.
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